Das Tierheim in Garmisch-Partenkirchen steht vor einer gewaltigen Herausforderung: Innerhalb kürzester Zeit mussten 40 Katzen aufgenommen werden – vom neugeborenen Kätzchen bis hin zu hochbetagten Tieren. Die Gründe sind tragisch: Todesfälle, schwere Erkrankungen und Wohnungsauflösungen führten dazu, dass die Tiere plötzlich ohne Versorgung und Unterkunft waren. Glücklicherweise konnten sie dem Tierschutz übergeben werden, doch der plötzliche Zustrom stellt das Tierheim vor große logistische und finanzielle Belastungen.

Viele der Katzen litten unter Parasiten wie Flöhen, Läusen und Würmern. Hinzu kommen massive gesundheitliche Probleme: Zahlreiche Tiere leiden an schweren Mangelerscheinungen, viele haben schwere Zahnprobleme. Allein die Zahnsanierung einer Katze kostet zwischen 1.700 und 2.000 Euro. Etwa 30 der 40 Tiere benötigen eine umfangreiche Zahnbehandlung – ein Kraftakt für das ohnehin stark ausgelastete Team.

„Wir benötigen allein für die Zahnsanierungen rund 60.000 Euro“, erklärt Tessy Lödermann, Vorsitzende des Tierschutzvereins.

Trotz der Belastung gibt es auch bewegende Momente. So brachte eine Katze am Morgen fünf Junge zur Welt. Besonders eindrücklich ist das Schicksal einer blinden Katze, die trächtig aus einer Wohnung mit rund 20 Tieren gerettet wurde, nachdem der Besitzer schwer erkrankt war. Da sie sich aufgrund ihrer Blindheit nicht selbst um ihr Junges kümmern kann, geschah etwas Außergewöhnliches: Die anderen Katzen aus dem Rudel übernahmen die Pflege – eine von ihnen sogar so intensiv, dass ihr die Milch einschoss. Sie säugt das Kätzchen nun gemeinsam mit der blinden Mutter. „Spenden sind immer willkommen – sie fließen direkt in das Wohl der Tiere“, betont Lödermann.

Im OTon: Tessy Lödermann

Text / Fotos / Videos Copyright: Dominik Bartl/MedienPics.de
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