Es ist ein Fund, der selbst erfahrene Tierschützer erschüttert: Mit zertrümmerten Schädeln, aufgeschlitzt und übereinandergestapelt – vier nur wenige Wochen alte Jungbiber sind in Oberau einem beispiellosen Gewaltexzess zum Opfer gefallen. Ein Spaziergang wurde für zwei Einheimische am Mittwochabend zum Albtraum, als sie unweit des Gießenbachs, an der Einmündung in die Loisach, blutüberströmte Tierleichen entdeckten – zurück blieb eine rund 30 Meter lange Blutspur, stumme Zeugin einer unfassbaren Tat.

Die Täter gingen mit brutaler Entschlossenheit vor. Offenbar mit spitzen Gegenständen, vermutlich Messern, wurden die Jungtiere gequält, ehe sie starben. Die Verletzungen lassen keinen Zweifel daran: Hier war keine spontane Wut am Werk, sondern sadistische Grausamkeit – ein gezielter, hasserfüllter Angriff auf wehrlose, geschützte Wildtiere.

„Solche Taten zeugen von unfassbarer Kälte und krimineller Energie“, sagt Tessy Lödermann, Vorsitzende des Tierschutzvereins Garmisch-Partenkirchen, die Strafanzeige erstattete. „Das war kein Zufall, das war ein regelrechtes Abschlachten – da war Hass im Spiel.“ Um die Täter zu fassen, hat der Verein eine Belohnung ausgesetzt, die dank privater Spenden inzwischen auf 2000 Euro angewachsen ist.

Die Spaziergänger, die das grausige Bild zuerst sahen, verließen den Tatort aus Angst – sie hatten verdächtige Geräusche gehört. Am nächsten Tag waren die Kadaver verschwunden. Ein weiteres beunruhigendes Detail, das vermuten lässt, dass die Täter den Tatort gezielt bereinigten, um Spuren zu verwischen.

Die Polizei ermittelt nun gegen Unbekannt. Doch ohne Hinweise aus der Bevölkerung könnten die Verantwortlichen ungestraft bleiben. Der Tierschutzverein appelliert deshalb an jeden, der etwas gesehen oder gehört hat, sich zu melden.

Der Fall wirft nicht nur ein Schlaglicht auf die erschreckende Gewaltbereitschaft gegenüber Tieren, sondern auch auf die Notwendigkeit, Wildtiere stärker zu schützen – nicht nur durch Gesetze, sondern durch gesellschaftliche Verantwortung.

Im OTon: Tessy Lödermann

Text / Fotos / Videos Copyright: Dominik Bartl/MedienPics.de
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