Nach dem Einsturz der Fußgängerbrücke am Staffelsee ermittelt die Staatsanwaltschaft München. Ein Sachverständiger war bereits am vergangenen Samstag vor Ort.
„Wir können bestätigen, dass der Gutachter bereits vor Ort war. Dieser ist im direkten Kontakt mit der Staatsanwaltschaft“, berichtet der Dienststellenleiter Joachim Loy von der Polizei Murnau.
Hinter Bauzäunen liegt sie noch immer halb im Wasser – die eingestürzte Fußgängerbrücke bei Seehausen, einst ein beliebter Anlaufpunkt für Spaziergänger und Ausflügler. Die Schäden sind deutlich sichtbar: gerissene Balken, aufgesplittertes Holz, tragende Elemente, die ausgehöhlt wirken. Bilder vom Unglücksort zeichnen das Bild einer in die Jahre gekommenen Konstruktion.
„Die Brücke bleibt vorerst sichergestellt, das hat die Staatsanwaltschaft entschieden. Der Sachverständige muss mit hoher Wahrscheinlichkeit noch die Teile untersuchen, die sich derzeit unter Wasser befinden“, erklärte Loy weiter.
Die sichtbaren Schäden werfen dennoch Fragen auf. Ein tragender Balken ist teils hohl, ein anderer im unteren Teil durch die Witterung deutlich ausgedünnt. An einer Stelle zeigt sich ein Balken, der sich in der Mitte bereits teilt. „Derzeit können wir über den Zustand der Brücke keine Aussagen tätigen, wir müssen das Gutachten abwarten, um Rückschlüsse zur Ursache ziehen zu können“, so Loy.
Die menschliche Seite des Vorfalls bewegt den Ort stark. Eine 72-jährige Urlauberin aus Thüringen, die beim Einsturz verletzt wurde, konnte das Krankenhaus kurz darauf wieder verlassen. Schwerer traf es einen 79-jährigen Mann aus Seehausen, der sich während des Einsturzes in einem Boot unter der Brücke befand. Er liegt weiterhin in der Unfallklinik Murnau.
„Die Solidarität in Seehausen ist groß. Das Wichtigste ist, dass der Verletzte schnell wieder gesund wird“, sagt Ulrich Willburger, ehemaliger Bürgermeister von Seehausen. Der Mann erlitt Verletzungen an der Wirbelsäule und am Brustkorb sowie leichte Kopfverletzungen. Eine Operation war jedoch nicht notwendig.
Im Ort herrscht Zurückhaltung. Spekulationen möchte man vermeiden – auch wenn viele auf eine baldige Klärung hoffen. Die Gedanken in Seehausen gelten dem Verletzten.
Text / Fotos / Videos Copyright: Dominik Bartl/MedienPics.de
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