Beim diesjährigen „mobil und sicher“-Preis ging der 3. Platz an die Gebietsverkehrswacht Murnau – ausgezeichnet wurde ein ebenso durchdachtes wie nachhaltiges Konzept zur Reduzierung von sogenannten Elterntaxis. Mit einem umfassenden Elternsensibilisierungsprojekt und gezielten Projektwochen an Schulen stellte Murnau unter Beweis, dass Verkehrssicherheit und Gesundheitsförderung Hand in Hand gehen können.
Das Problem ist bundesweit bekannt: Elterntaxis, die täglich bis direkt vor die Schultore fahren, sorgen für gefährliche Situationen, Verkehrschaos und Umweltbelastung. In Murnau wurde dieses Thema schon häufiger diskutiert, doch der Effekt früherer Appelle war oft nur von kurzer Dauer. Deshalb setzte man im Herbst 2024 auf einen neuen, ganzheitlichen Ansatz – getragen von Polizei, Ordnungsamt, Schulen und der Verkehrswacht.
Im Mittelpunkt standen dabei erstmals die Kinder selbst: In speziell gestalteten Projektwochen unter dem Motto „Zu Fuß zur Schule“ wurden sie aktiv in die Aktionen eingebunden. Das Ziel: Die Kinder sollten ihre Eltern zum Umdenken bewegen – mit Erfolg. An der Emanuel-von-Seidl-Grundschule etwa wurden drei sogenannte „Pfiadi-Zonen“ eingerichtet – gut sichtbare und kindgerecht gestaltete Hol- und Bringzonen, unter anderem in der Schlossbergstraße und an der James-Loeb-Straße. Statt vor der Schule sollen Eltern ihre Kinder dort aussteigen lassen, damit sie die letzten Meter zu Fuß zurücklegen können. Gestaltet wurden die Schilder und Zonen von der Umwelt-AG der Schule, was zusätzlich das Umweltbewusstsein förderte.
„Die Bewegung tut den Kindern gut, wir stellen auch die Gesundheit der Kinder vorne mit an“, betont Schulleiterin Annett Baier. Auch sie sieht den direkten Kontakt zwischen Schule und Eltern als entscheidenden Erfolgsfaktor. Jede Klasse der Schule hat mittlerweile ein eigenes Projekt zur Verkehrsproblematik gestartet.
Petra von Notz, Vorsitzende der Gebietsverkehrswacht Murnau, verdeutlicht: „Wenn Eltern auf das Auto verzichten, könnten täglich hunderte Fahrten eingespart werden. Das entlastet die Verkehrssituation im Ort, die ohnehin sehr angespannt ist.“ Begleitet wurden die Maßnahmen von polizeilicher Präsenz, Gesprächen vor Ort und weiterführenden Bildungsangeboten – etwa einem Busprojekt zum Thema „Toter Winkel“.
Mit diesem preisgekrönten Projekt zeigt Murnau, wie kreative Ansätze, lokale Zusammenarbeit und Einbindung der Kinder echte Wirkung entfalten können – ein starkes Signal für Verkehrssicherheit mit Vorbildcharakter.
Auf dem Foto der Verleihung zu sehen.
(2. v. l.) Petra von Notz, und (3. v. l.) Petra Igler
Text / Fotos / Videos Copyright: Dominik Bartl/MedienPics.de
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