ID: 1264
17.07.2025

Murnauer CSU erhält Einblick in die Bundeswehr

Einen tiefen und zugleich schonungslosen Einblick in die aktuelle Lage der Bundeswehr erhielten rund 20 Gäste der CSU Murnau. Kommandeur Oberstleutnant Andreas Hadersdorfer, der das Informationstechnikbataillon 293 leitet, informierte die Murnauer CSU in einem eindrucksvollen Vortrag über die sicherheitspolitische Situation Deutschlands – national wie international.

Oberstleutnant Hadersdorfer, selbst mehrfach im Auslandseinsatz in Afghanistan tätig, sparte dabei nicht mit Klartext. „Die Bundeswehr hat den Auftrag, Deutschland und die Bevölkerung zu schützen“, machte er unmissverständlich deutlich. In seinem Vortrag zeichnete er ein beunruhigendes Bild des andauernden Ukrainekriegs. Ein schnelles Ende sei nicht in Sicht, warnte er: „Russland hat kein Interesse daran, den Krieg zu beenden, die Unterstützerstaaten von Russland lassen Putin nicht hängen.“

Zu diesen Unterstützern zählte Hadersdorfer unter anderem den Iran, Irak, China, Nordkorea, Belarus sowie mehrere Staaten Nordafrikas und Asiens. Besonders bedenklich sei, dass Russland aktuell deutlich mehr Rüstungsgüter produziere, als im Krieg gegen die Ukraine verbraucht würden. „Die Rüstungsindustrie läuft auf Hochtouren, um Russland so stark wie noch nie zu machen“, berichtete der Kommandeur.

Neben der konventionellen Kriegsführung bereitet auch der digitale Raum zunehmende Sorgen. „Auch im Internet nehmen die Aktivitäten zu. Angriffe aus dem Ausland sind zu registrieren. Die Hackerangriffe haben es meist auf die Infrastruktur abgesehen oder auf große Unternehmen“, erläuterte Hadersdorfer. Ergänzt werde dies durch gezielte Desinformationskampagnen in sozialen Netzwerken sowie durch GPS-Störungen. „Man meint, dass man noch in internationalen Gewässern ist, aber durch so eine Überlagerung der Signale ist man längst in russischen Hoheitsgewässern“, erklärte er – und betonte zugleich, dass die Bundeswehr hier über alternative Navigationsmittel verfüge.

Das Zusammentreffen verdeutlichte, wie wichtig die Präsenz der Bundeswehr in Murnau ist. „Wir haben lange um den Standort der Bundeswehr hier in Murnau gekämpft und sind froh, dass die Kaserne in Murnau erhalten werden konnte“, betonte CSU-Ortsvorsitzender Dr. Michael Rapp.

Mit dem 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen der Bundesregierung soll auch der Standort in Murnau modernisiert werden – insbesondere im Bereich Telekommunikations- und IT-Technik. „Die militärische Abschreckung von Deutschland muss so hoch sein, dass man keinen Angriff fürchten muss“, betonte Hadersdorfer. Sollte Russland seine Aufrüstung wie bisher fortsetzen, könnte es ab 2029 in der Lage sein, Deutschland militärisch ernsthaft zu bedrohen. „Eine Aufstockung der Bundeswehr ist sehr wichtig“, so der Kommandeur.

Ein zentraler Punkt, in dem sich Gäste und Gastgeber einig zeigten, war das Fehlen der Wehrpflicht. „Uns fehlt das Personal“, so brachte es Hadersdorfer auf den Punkt. Pläne für eine schrittweise Wiedereinführung liegen bereits bei der Bundesregierung auf dem Tisch.

Auch der Landtagsabgeordnete Harald Kühn (CSU) äußerte sich kritisch zur bisherigen Verteidigungspolitik Deutschlands. „Wir haben in Deutschland unsere Hausaufgaben nicht gemacht, die USA halten uns das seit Jahren vor – und das zurecht“, erklärte Kühn. Zur politischen Realität in den USA fügte er hinzu: „Präsident Trump wurde von den Bürgerinnen und Bürger demokratisch gewählt, um die Interessen der USA zu vertreten, das muss man akzeptieren.“

Ein bedeutender Schritt für den Standort Murnau steht zudem kurz bevor: Ab dem 1. September beginnt in der dortigen Kaserne wieder die Grundausbildung der Bundeswehr. Zum Auftakt können bis zu 108 Rekruten in Murnau ihre militärische Laufbahn beginnen – ein Symbol für den neuen Stellenwert, den die Verteidigung wieder einnimmt.

 

Text / Fotos / Videos Copyright: Dominik Bartl/MedienPics.de
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