Landrat Anton Speer will es noch einmal wissen: Auf der Jahreshauptversammlung der Freie Wähler Landkreisgemeinden (FWL) im Gasthaus Zur Post in Ohlstadt verkündete Anton Speer seinen Wiederantritt zur Kommunalwahl 2026. Die Mitglieder stellten sich geschlossen hinter ihn und schlugen ihn als Kandidaten für das Amt des Landrats vor.
Zuvor hatte Schriftführer Josef Schmid einen Rückblick auf die Arbeit der FWL gegeben. Im Anschluss folgte die Wahl der Delegierten: 16 Mitglieder wurden bestimmt. Wer auf die Liste für die Kreistagswahl kommt, entscheidet sich jedoch erst am 28. November, wenn die offizielle Aufstellungsversammlung stattfindet. An diesem Tag soll Speer auch endgültig als Landratskandidat nominiert werden.
In seiner Rede sprach Speer offen über die größten Probleme, mit denen der Landkreis Garmisch-Partenkirchen aktuell konfrontiert ist. Vor allem die Unterbringung von Geflüchteten stelle eine enorme Belastung dar. „Das Thema Asyl und Unterkünfte dafür zu finden, stellt uns vor große Hürden“, betonte Speer.
Der Landrat nannte konkrete Zahlen: Derzeit leben über 1800 Flüchtlinge, Fehlebeleger sowie Geflohene aus der Ukraine im Landkreis. Darunter seien auch Verwundete, die medizinisch betreut werden müssten. Kritik übte Speer am Bürgergeld, das seiner Meinung nach zusätzliche Anreize für Zuwanderung schaffe. Wichtig sei ihm, dass keine Turnhallen von Schulen als Notunterkünfte belegt würden.
Unterstützung erhielt Speer von Ohlstadts Bürgermeister Christian Scheuerer: „Anton Speer ist nicht nur unser Landrat, er ist der Krisenmanager des Landkreises, der vor vielen Herausforderungen steht.“
Neben der Flüchtlingsfrage sprach Speer auch die angespannte Haushaltslage an. Viele Gemeinden könnten ihre Pflichtaufgaben kaum noch erfüllen. Allein das Klinikum Garmisch-Partenkirchen verzeichne ein Defizit von 12,2 Millionen Euro. Auch der Landkreis müsse sparen: Der geplante Neubau des Gesundheitsamts wurde wegen hoher Kosten auf Eis gelegt. „Zuerst kommen die Pflichtaufgaben, dann müssen wir unsere Gemeinden unterstützen“, so Speer.
Speer erinnerte zudem an die Belastungen der Corona-Pandemie. „Ich hatte niemals daran einen Gedanken verschwendet, dass wir einmal die Passionsspiele absagen müssen. Doch die gesetzlichen Vorgaben ließen uns keine Wahl.“ Mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu: „Ein Unterammergauer sagte die Passionsspiele der Oberammergauer ab.“ Die rund 50 Gäste und Mitglieder im Saal lachten. 
Auch beim Thema Natur- und Artenschutz bezieht Speer klar Stellung. Er fordert weiterhin, dass große Beutegreifer wie der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen werden.
Seine Entscheidung für eine erneute Kandidatur habe er im Kreis der Familie getroffen. „Der Rückhalt von zuhause ist mir sehr wichtig“, betonte Speer. „Ich fühle mich wohl und gesund, ich trete erneut an.“
 
Text / Fotos / Videos Copyright: Dominik Bartl/MedienPics.de
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