Der Grottenweg, ein geschichtsträchtiger Wanderpfad und Mediationsweg am Kofel, soll wieder in neuem Glanz erstrahlen. Seit seiner Aufbereitung im Jahr 2007 führt der sogenannte „Rätselweg“ vom Döttenbichl in Richtung des neuen Friedhofs über den Grottenweg hinauf zu einer leicht gewölbten Felsnische. Dort befinden sich mehrere uralte Ritzungen aus unterschiedlichen Epochen. Zwischen den schwer lesbaren Gravuren stechen einige besonders hervor, ein Gesicht und Buchstaben, die möglicherweise aus dem Mittelalter stammen, sowie eine Teufelsfratze und ein Gesicht im Strahlenkranz, das an die Darstellung eines Quellengottes erinnert.
Doch der Zahn der Zeit hat Spuren hinterlassen. Die Stationen des Weges sind verschmutzt, zugewachsen oder kaum noch erreichbar, viele Treppenstufen inzwischen marode. Nun wollen Erster Bürgermeister Andreas Rödl und Karl Eichhorn (88) vom Museumsverein das Projekt wieder aufleben lassen und den historischen Pfad sanieren.
„Wir werden in den nächsten Haushalt Gelder einstellen, um den Rätselweg zu ertüchtigen“, kündigte Rödl an. Auch der alte Flyer soll überarbeitet und neue Infotafeln entlang des Weges aufgestellt werden, die die Geschichte des - Grottenweg anschaulich vermitteln.
Karl Eichhorn, der das Projekt seit Beginn an begleitet, zeigt sich erfreut über die Unterstützung der Kommune. „Der Weg hat so viel zu bieten, leider ist er in die Jahre gekommen“, sagt er. Tatsächlich ist die Region rund um den Döttenbichl reich an Geschichte. Dort wurden bereits Funde aus der Römerzeit gemacht. So soll die 19. Legion um 15 v. Chr. durch das Gebiet gezogen sein. „Wir gehen davon aus, dass der Kofel um 300 n. Chr. erstmals auf einer römischen Karte erwähnt wurde“, erklärt Eichhorn.
Eichhorn hatte früher selbst Führungen über den Rätselweg angeboten und den Besucherinnen und Besuchern Einblicke in die Vergangenheit gegeben. Heute nehmen viele Wanderer den Pfad lediglich als eine Verbindung von der Kreuzigungsgruppe hinüber zum Döttenbichl und zum Kofel wahr – ohne zu wissen, welch historische Schätze sich dort verbergen. Auch die Vermutung, dass einst Pilger diesen Weg auf ihrem Weg nach Ettal nutzten, ist weitgehend in Vergessenheit geraten.
Das soll sich nun ändern. „Wir denken außerdem darüber nach, die römische Ausstellung im Museum zu erneuern und neue Artefakte zu zeigen“, ergänzt Rödl. Der rund zwei Kilometer lange Wanderweg soll damit künftig wieder zu einem echten Erlebnis für Geschichtsinteressierte und Naturfreunde werden. Bereits im kommenden Jahr sollen die Arbeiten zur Ertüchtigung beginnen – damit der „Rätselweg“ bald wieder zu einem lebendigen Stück Ortsgeschichte wird.
Text / Fotos / Videos Copyright: Dominik Bartl/MedienPics.de
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