Ein spektakulärer Anblick bot sich am Dienstagvormittag auf der Zugspitze: Das goldene Gipfelkreuz der Zugspitze schwebte, an einem Seil hängend, durch die Lüfte – auf dem Weg ins Tal. Nach Jahrzehnten im Dauereinsatz wird das Wahrzeichen von Deutschlands höchstem Berg umfassend restauriert.
Das traditionsreiche Kreuz hat in den vergangenen Jahren stark gelitten – durch extreme Witterung, aber auch durch den Andrang der Besucher. „Das Kreuz ist sehr stark beklebt, dennoch versuchen immer wieder Bergsteiger ihren Aufkleber dort oben zu platzieren. Teilweise springen sie hoch, um noch eine freie Stelle zu finden. Die Sicherheit geht aber vor. Das Kreuz soll im Tal auch eine Schutzfolie bekommen, so dass das Aufkleben von Stickern nicht mehr möglich ist“, erklärt Laura Schaper, Pressesprecherin der Bayerischen Zugspitzbahn.
Die Spuren der Zeit sind unübersehbar. Kaum etwas war von der einst glänzenden Vergoldung übrig, unzählige Sticker überzogen die Oberfläche. Nun wird das Gipfelkreuz im Tal gereinigt, von Aufklebern befreit und neu vergoldet. Zum Start der Wintersaison soll es wieder auf dem Gipfel stehen – in neuem Glanz. Der Abtransport stellte eine besondere logistische Herausforderung dar. Da das Kreuz nicht auf herkömmlichem Weg ins Tal gebracht werden konnte, kam ein Hubschrauber der Firma Heli-Tirol zum Einsatz. Pilot David Ruech berichtet von einem anspruchsvollen Einsatz: „Zuerst haben wir einen Flughelfer am Gipfel abgesetzt. Dieser ist dann für die Demontage und die Seilanbringung zuständig.“
Nachdem der Lastenhubschrauber im Tal vorbereitet und mit einem Tau versehen war, ging es wieder hinauf auf knapp 3.000 Meter. „Da geht es schon um Präzession“, sagt Ruech. Bei starkem Wind musste der Pilot den Helikopter millimetergenau über dem Gipfel halten, während sein Kollege die Schlingen befestigte und die letzten Verbindungen zum Felsen löste. „Das Kreuz hatte ein Gewicht von rund 480 Kilogramm, das sicher ins Tal geflogen werden muss“, erklärt der erfahrene Pilot.
Als über Funk das „Go“ kam, hob Ruech das Kreuz vorsichtig an und entfernte sich langsam vom Gipfel. Der Flug ins Tal verlief reibungslos. Auf einer Wiese am Eibseeberg wurde das Symbol schließlich sanft abgesetzt – dort warteten bereits Mitarbeiter der Zugspitzbahn, um es auf einen Anhänger zu verladen. In den kommenden Wochen wird das Kreuz in einer Kunstschmiede restauriert. Pünktlich zum Beginn der Skisaison soll es wieder an seinen angestammten Platz zurückkehren – als glänzendes Wahrzeichen auf dem höchsten Punkt Deutschlands.
Text / Fotos / Videos Copyright: Dominik Bartl/MedienPics.de
Achtung!
Um die honorarpflichtigen Bilder / Videos in voller Auflösung und ohne Wasserzeichen herunterladen zu können, müssen Sie sich nur kurz oben im Menü einmalig registrieren. Nach einer Bestätigungsmail können Sie sich einloggen und die Bilder / Videos aussuchen. Den Downloadlink erhalten Sie dann per Email und finden diesen ebenfalls in der Rubrik Bestellungen.