ID: 1347
11.11.2025

Alte Schulfreunde bringen das Kerzenziehen nach Oberammergau

Ein Lichtprojekt im doppelten Sinn: Dekan Albert Hack vom Dekanat Werdenfels-Rottenbuch und sein alter Schulkamerad Maximilian Saller aus Farchant bringen in der Adventszeit ein Stück traditionelles Handwerk nach Oberammergau. Gemeinsam starten sie ein Pilotprojekt zum Kerzenziehen, einer alten Kunst, die in der Schweiz bis heute gepflegt wird. Längst hat die Glühbirne Einzug in die Wohnungen gefunden, deshalb ist diese Kerzenzieh-Handwerkskunst fast in Vergessenheit geraten.

„Die Schweiz hat sehr früh mit dem Kerzenziehen begonnen. Nachhaltigkeit spielte dabei schon immer eine große Rolle – Wachsreste wurden eingeschmolzen und wiederverwendet“, erklärt Diplom-Ingenieur Maximilian Saller, der seit vielen Jahren in der Schweiz lebt. beruflich in der Schweiz tätig ist. Dort gilt das Kerzenziehen als Teil des kulturellen Erbes und wird vor allem in der Adventszeit oder zu besonderen Anlässen praktiziert.

Hack und Saller kennen sich seit Kindertagen. Sie besuchten gemeinsam die fünfte erste bis siebte Klasse am Werdenfels-Gymnasium Werdenfels – eine Freundschaft, die bis heute anhält. „Nach der Schulzeit ging jeder seinen Weg, doch irgendwann kreuzten sich unsere Wege wieder“, erzählt Dekan Hack. „Jetzt haben wir ein gemeinsames Ziel – das Kerzenziehen als besinnliches Erlebnis für Kinder und Familien in der Adventszeit anzubieten.“

Vom 14. bis 21. Dezember verwandelt sich der Pfarrsaal Oberammergau in eine kleine Kerzenwerkstatt. Kinder ab sechs Jahren dürfen dort selbst Hand anlegen. Aus einem einfachen Docht entsteht durch wiederholtes Eintauchen in rund 70 80 Grad warmes Wachs eine individuell gestaltete Kerze. Zwischen den Tauchgängen wird die Kerze kurz in kaltem Wasser abgekühlt – Schicht für Schicht wächst so ein farbenfrohes Unikat heran. Bis zu neun Farben können gewählt werden. Nach etwa 20 bis 30 Minuten halten die jungen Künstler ihr eigenes Licht in den Händen. Auch für Erwachsene Interessenten ist das Kerzenziehen eine willkommene Abwechslung zum stressigen Alltag.

„Der Advent ist die Zeit des Lichtes“, betont Hack. „In der Kirche steht das Licht als Symbol für Christus, das „Licht der Welt“.“ Für den Dekan ist das Kerzenziehen nicht nur ein handwerklicher, sondern auch ein spiritueller Akt: „Es verbindet Gemeinschaft, Achtsamkeit und Kreativität.“

Saller bringt die technische Seite ein – er stellt das benötigte Material und die Gerätschaften von waxbox.de zur Verfügung. „Wir arbeiten mit bis zu neun verschiedenen Wachsfarben, hauptsächlich auf Basis von Paraffin und Stearin“, erklärt der Ingenieur. „Das Ergebnis ist jedes Mal verblüffend – besonders, wenn nach dem Verzieren und Schnitzen der noch warmen Kerze die verschiedenen Farbtöne zu Geltung kommen. verschiedene Farbschichten kombiniert werden.“

Beide Männer sind überzeugt, dass Kerzenziehen ist mehr als nur Bastelarbeit. „Es wirkt beruhigend, fast meditativ“, sagt Saller. Mit dem Pilotprojekt möchten er und Hack das alte Handwerk wieder stärker ins Bewusstsein rücken – als entschleunigenden Gegenpol in der oft hektischen Vorweihnachtszeit.

Text / Fotos / Videos Copyright: Dominik Bartl/MedienPics.de
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