ID: 1354
15.11.2025

Asiatische Hornisse auf dem Vormarsch

Die Jahreshauptversammlung des Imkerkreisverbands Garmisch-Partenkirchen bot nicht nur Rückblicke auf ein insgesamt stabiles Bienenjahr, sondern auch mahnende Worte zu einer neuen Bedrohung: der Asiatischen Hornisse. Während die Mitglieder zufrieden auf ihre Bienenvölker blicken, rückt ein invasiver Gegner näher, der die heimische Imkerei bald vor Herausforderungen stellen könnte.

Zunächst aber stand die Bedeutung der Bienen im Mittelpunkt. „Schon vor 9000 Jahren wurden Bienen in der Jungsteinzeit gehalten“, erinnerte die 3. Landrätin Tessy Lödermann in ihrer Ansprache. Bienen seien bis heute unverzichtbar: „Sie sind zu 80 Prozent dafür zuständig, dass landwirtschaftliche Pflanzen bestäubt werden.“ Ohne sie gebe es massive Einschränkungen für Pflanzenwelt und Biodiversität. Zudem seien sie kulturelle Symbole – „ein Zeichen für Glück, Fleiß und Wohlstand“, so Lödermann.

Für besondere Aufmerksamkeit sorgte der Fachvortrag von Rupert Raßhofer, Hornissenberater am Landratsamt Weilheim-Schongau. Er klärte über die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) auf – eine invasive Art, die Bienen dezimieren und ganze Völker vernichten kann. „Wir müssen damit normal umgehen, eine Panik ist hier fehl am Platz“, betonte Raßhofer.

Die Art, die erstmals 2004 in der EU gesichtet wurde, hat sich seitdem zunehmend ausgebreitet. In Frankreich und Spanien verursacht sie bereits Probleme. Erste Sichtungen in Deutschland gibt es ebenfalls – und die Experten gehen davon aus, dass sie in ein bis zwei Jahren auch im Raum Garmisch-Partenkirchen auftauchen könnte. Der Klimawandel begünstige die Ausbreitung: „Die Hornisse ist sehr anpassungsfähig“, erklärte Raßhofer.

Die Asiatische Hornisse darf nicht mit der Asiatischen Riesenhornisse verwechselt werden, betonte der Fachmann. Dennoch sei auch diese kleinere Art in der Lage, großen Schaden anzurichten. Bis zu 2000 Tiere können ein einziges Volk bilden. Ihre Nester bauen sie häufig in Bäumen, Büschen oder unter Dächern. Für den Menschen sind die Tiere zwar nicht grundsätzlich aggressiv – aber Vorsicht ist geboten. „Wenn man ihnen zu nahekommt, können sie sehr aggressiv reagieren. Dem Nest sollte man fernbleiben und einen Fachmann kontaktieren“, warnte Raßhofer.

Ein weiterer Grund zur Sorge: Die Hornissen fliegen fünf bis sieben Kilometer weit auf Nahrungssuche. Welche Auswirkungen die Ausbreitung auf heimische Arten und die Biodiversität insgesamt haben wird, sei noch nicht absehbar. Während die Zahlen der Bienenvölker im Landkreis insgesamt stabil blieben und die Imker von einem „normalen Jahr“ berichteten, wächst die Aufmerksamkeit gegenüber dem neuen Risiko. Die Asiatische Hornisse könnte künftig zur Herausforderung werden – für Imker ebenso wie für das ökologische Gleichgewicht.

Text / Fotos / Videos Copyright: Dominik Bartl/MedienPics.de
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