ID: 1358
18.11.2025

Feuerwehr zieht Bilanz – Veranstaltungen fordern Ehrenamtliche

Am Volkstrauertag blickte die Feuerwehr Oberau traditionell auf ihr Vereinsjahr zurück – ein Jahr, das den Ehrenamtlichen erneut viel abverlangte. Nach dem Gottesdienst in der St.-Ludwig-Kirche, gestaltet von Pfarrer Andreas Lackermeier, versammelten sich Feuerwehr, Musikkapelle und Trommlerzug zur Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal. Die musikalische Begleitung setzte sich bei der Jahreshauptversammlung im Pfarrsaal fort.

„70 Einsätze hatten wir dieses Jahr, das ist ein durchschnittliches Einsatzjahr“, berichtete Erster Kommandant Florian Schindlbeck. Besonders die Bundesstraßen B2 und B23 dominierten das Einsatzgeschehen, hinzu kamen kleinere Brände und Vermisstensuchen. Der Verein zählt inzwischen 163 Mitglieder, darunter 76 aktive Einsatzkräfte – ein Rekordstand. „Wir sind derzeit auf Höchststand der Mitglieder. Wir müssen uns teils im Keller umziehen, da wir keine freien Spinde für die Einsatzkleidung mehr in den Garagen haben“, betonte Schindlbeck.

Große Sorgen bereitet dem Kommandanten der wachsende organisatorische Aufwand bei Veranstaltungen. Beim St.-Martinszug standen nahezu alle Fahrzeuge der Wehr für Absicherungen im Einsatz, unterstützt durch Personal und Fahrzeuge des Bauhofs.
„Solche Veranstaltungen sind sehr aufwendig, da viele Auflagen und Vorgaben zu erfüllen sind. Der Aufwand steht aber nicht zum Verhältnis“, erklärte Schindlbeck.

Die aktuelle Sicherheitslage verlange das Blockieren von Straßen sowie die Absicherung vorne und hinten durch Einsatzfahrzeuge. Für Schindlbeck ist das kein Dauerzustand: „Hierfür könnte die Kommune spezielle Sperren kaufen, um solche Veranstaltungen abzusichern. Dafür ist eine Feuerwehr nicht zwingend nötig.“ Im Ernstfall hätte der Martinszug sofort beendet werden müssen, um zu einem Unfall oder Brand ausrücken zu können.

Der Oberauer Tunnel bleibt ein Einsatzschwerpunkt. Immer wieder kommt es zu Verzögerungen, etwa wenn keine Rettungsgasse gebildet wird. „Wir mussten sogar einmal den Einsatz abbrechen und die Kameraden aus Farchant hinzuziehen, da wir nicht zur Unfallstelle durchkamen. Eine fehlende Rettungsgasse machte die Anfahrt unmöglich“, resümierte der Kommandant. Auch das Verhältnis zur Kommune sprach der Feuerwehrchef offen an. Feuerwehr sei eine Pflichtaufgabe der Gemeinde – Die Wertschätzung sei jedoch gering. „Wir bekommen nicht mal freien Eintritt im kommunalen Freibad, das wäre schonmal ein Anfang“, kritisierte er.

Kreisbrandrat Andreas Küspert hob die hohe Qualität der Ausbildung hervor: „Ihr habt in eurer Feuerwehr eine sehr qualitative Ausbildung.“ Er sprach sich – wie Schindlbeck – für einen Ausbau der Sirenen aus. Analoge Anlagen sollen nicht abgeschafft, sondern auf digitale Technik umgestellt werden, um den Anforderungen im Zivil- und Katastrophenschutz gerecht zu werden.

Ein Höhepunkt der Versammlung war die Auszeichnung von Josef Guglhör. „Im Namen des Innenministers Joachim Herrmann darf ich Herrn Josef Guglhör für seine 40 Jahre aktive Dienstzeit im Feuerwehrwesen mit dem goldenen Feuerwehr Ehrenzeichen auszeichnen“, verkündete Küspert. Zu Orden und Urkunde erhält der Jubilar einen einwöchigen Erholungsurlaub im Feuerwehrerholungsheim St. Florian in Bayrisch Gmain. Bürgermeister Peter Fink steuerte einen Gutschein für eine Begleitperson bei, sodass Guglhör die Reise gemeinsam mit seiner Frau antreten kann.

Über weitere Ehrungen freuten sich Thomas Brunhofer 40 Jahre, Helmut Fischer 50 Jahre, Toni Märkl 60 Jahre, Ludwig Löcherer 60 Jahre, Johannes Ertl 50 Jahre, Willibald Wackerle 40 Jahre, Sepp Thier 50 Jahre, Hans Röckl 60 Jahre, Sepp Bobinger 50 Jahre, Franz Hoffmann 50 Jahre, Dieter Altstetter 50 Jahre, Ludwig Huber 50 Jahre, Jürgen Obermeier 60 Jahre.

Die Feuerwehr Oberau zeigte an diesem Tag einmal mehr, wie viel Verantwortung, Engagement und Herzblut hinter dem Ehrenamt stehen – und dass die Herausforderungen für die Zukunft nicht kleiner werden.


Auf dem Bild zu sehen:
v. l.: Florian Schindlbeck (Erster Kommandant), Thomas Brunhofer, Helmut Fischer, Toni Märkl, Ludwig Löcherer, Johannes Ertl, Sepp Guglhör, Willibald Wackerle, Sepp Thier, Hans Röckl, Sepp Bobinger, Franz Hoffmann, Horst Krammer (Erster Vorstand), Hans Klein (Fähnrich).

Text / Fotos / Videos Copyright: Dominik Bartl/MedienPics.de
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