Die Bagger standen schon länger bereit, doch Neuschnee und schlechte Witterung verzögerten den Abrissbeginn der Bergstation am Hörnle immer wieder. Täglich prüften die Verantwortlichen die Wetterprognosen, um entscheiden zu können, ob gearbeitet werden kann. Während oben am Berg gewartet werden musste, liefen die Arbeiten an der neuen Anlage im Tal weiter – insbesondere das Abhängen des Zugseils, ein enormer Kraftakt.
Die Hörnle-Schwebebahn wurde 1954 in Betrieb genommen und hat seither zuverlässig ihren Dienst verrichtet. Seit dem Jahr 1979 besitzt das Getriebe einen Betriebsstundenzähler, der inzwischen 73.103 Stunden verzeichnet.
„Wir rechnen mit einer Gesamtinvestition von 2.5 Millionen Euro. Den Zeitplan haben wir uns mit der Fertigstellung auf Mai 2026 gesteckt“, sagte Frank Peters von der Schwebebahn. „Es läuft derzeit alles nach Plan.“
Der Abriss der Bergstation ist das umfangreichste und kostenintensivste Teilprojekt der gesamten Modernisierung. 700.000 Euro sind allein für diesen Bauabschnitt veranschlagt. Hinzu kommen Investitionen in die Sicherheitstechnik. Brandmeldeanlagen sollen künftig in Berg- und Talstation installiert werden. Für die neuen elektronischen Steuerungen sind weitere 500.000 Euro eingeplant.
„Die Sicherheit geht vor, deshalb investieren wir auch in eine Brandmeldeanlage, die in der Berg- und Talstation verbaut wird“, erklärte Peters.
Am Mittwochmorgen konnten die Arbeiten nun endlich beginnen. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, während im Tal noch ein Nebelmeer über dem Staffelsee hing. Zunächst entfernte der Bagger den Schnee rund um die Bergstation, bevor er das Dach mit der Greifzange abriss. Anschließend folgte Millimeterarbeit: Dachrinnen und Bauteile wurden abgetragen, nach Material sortiert und sauber abgelegt. Der Naturschutz spielt dabei eine zentrale Rolle.
Im Inneren der Bergstation befindet sich noch wichtige Technik der alten Bahn, die jedoch weiterhin benötigt wird. Entsprechend vorsichtig muss der Abrissbagger arbeiten. Auch das Zugseil wurde mit Holz verkleidet, um es vor Beschädigungen zu schützen. „Den nur das Gebäude außen rum muss weichen“, betonen die Verantwortlichen. Die Trasse bleibt bestehen, während die Talstation umfassend umgebaut und modernisiert wird.
Peters berichtet: „Das Getriebe des Antriebes wurde im Tal mittlerweile demontiert, und wird für den Transport in die Schweiz hergerichtet. Dort geht es zurück an den Hersteller, der das Getriebe generalüberholt. Dieses Bauteil soll in der neuen Bahn wieder seinen Platz finden.“
Der Baustellenfortschritt lockt derzeit viele Besucher an. Tourenskigeher und Winterwanderer füllen die Hörnle-Hütte, die weiterhin geöffnet hat. „Die Hörnle-Hütte hat nach wie vor geöffnet, da der Materialtarnsport nicht mehr mit der Bahn funktioniert, unterstützen wir mit unseren Fahrzeugen, die eh nach oben zur Baustelle müssen“, so Peters.
Nach 72 Jahren im Betrieb endet nun die Ära der Hörnle-Schwebebahn. Frank Peters zeigt sich zuversichtlich: „Es geht voran, wir sind zufrieden mit den Bauabschnitten“.
Text / Fotos / Videos Copyright: Dominik Bartl/MedienPics.de
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