Corona schränkte die Verabschiedung von Unterammergau`s Kurat Alfons Lay stark ein. In der Kirche durften nur 52 Gäste einen Platz finden, der Abstand musste auch hier gewahrt werden. Jedem wurde sein Platz in der Kirche zugewiesen, auch Name und die Telefonnummer mussten notiert werden. Mittels Lautsprecher wurden der Gottesdienst und die anschließenden Reden ins Freie übertragen, so dass auch die Kirchengänger vor der Kirche an der Verabschiedung teilhaben konnten.

Der nun 70-jährige Kurat, welcher am 17. August seinen Runden gefeiert hatte, geht nach 23 Jahren Dienst im Ammertal in den Ruhestand. Am Sonntag um 08.45 Uhr begann der Gottesdienst in der St. Nikolaus Kirche in Unterammergau. Dekan Thomas Gröner hielt zusammen mit dem scheidenden Kurat den Abschieds-Gottesdienst. Die Plätze in der Kirche waren schnell belegt, die meisten davon waren für geladene Gäste reserviert. Die Geistlichen Lay und Gröner hätten sich eine Verabschiedung ohne Corona gewünscht, aber auch vor der Kirche macht die Pandemie nicht halt. Auch hier sind die vorgeschriebenen Hygienemaßnahmen und der Abstand ein Muss.

Das Wetter spielte leider auch nicht ganz mit. Petrus ließ es regnen, so dass sich die Zuhörer vor der Kirche unter die Nachbardächer drängten. Auch auf dem Friedhof machten es sich die Gläubigen auf Klappstühlen unter dem Regenschirm bequem und verfolgten den Gottesdienst und die Ansprachen. Nach dem gemeinsamen Gottesdienst folgte eine Laudatio nach der anderen. Man merkte gleich, der Abschied von Lay fällt schwer. „Herr Kurat, Sie hinterlassen eine große Lücke“, so Max Lindauer, Vorsitzender Pfarrgemeinderat von Unterammergau. Kurat Lay engagierte sich auch in den Vereinen und der Gemeinde. Der 1. Bürgermeister Robert Stumpfecker dankte Lay für fast ein viertel Jahrhundert geistlichen Dienst. Stumpfecker ließ aber Altbürgermeister Michael Gansler den Vortritt. Dieser durfte Lay über Jahrzehnte hinweg als Weggefährten auf politischer Seite begleiten. Auch die Vereine bedankten sich bei Lay. Zum Abschied schenkten sie ihm ein Bild der St. Nikolaus Kirche und übergaben ihm eine Spende, welche der Kurat für einen wohltätigen Zweck verwenden wird.

Lay geht in seine alte Heimat zurück. Dort, im oberen Achental wird er aber gelegentlich noch aushelfen und seinen befreundeten Priester unterstützen. „Unterammergau ist für mich eine zweite Heimat geworden“, so der Kurat. Lay wird Unterammergau nicht vergessen und in guter Erinnerung behalten.

Vor der Kirche warteten schon die Vereine mit ihren Fahnenabordnungen, als auch weitere Gläubige und Freunde von Kurat Lay. Die Unterammergau Musiker ließen sich nicht lumpen, trotz Regen stellten sie sich am Kirchenvorplatz auf und spielten dem Ruheständler drei Lieder. Dirigent Leonhard Buchwieser bedankte sich persönlich bei Lay für die reibungslose Zusammenarbeit. „Man musste bei den Vorbereitungen für Veranstaltungen nicht mehr viel bereden, der Satz „wie immer“ hat ausgereicht“, so Buchwieser.

Fotos Copyright: Dominik Bartl
Achtung!
Um die Bilder in voller Auflösung und ohne Wasserzeichen herunterladen zu können, müssen Sie sich nur kurz oben im Menü einmalig registrieren. Nach einer Bestätigungsmail können Sie sich einloggen und die Bilder aussuchen. Den Downloadlink erhalten Sie dann per Email.