Die Bundesstraße B472, die an die A8 bei Irschenberg angrenzt und im Westen ins Allgäu oder nach Österreich führt ist eine beliebte Strecke für den Güterverkehr. Einige transportieren Waren in oder aus der Region, wir der Lebensmittellieferant oder auch der Kieslaster. Andere nutzen die Strecke für den Fernverkehr, zwischen West und Ost im südlichen Oberbayern.
Die B472 führt durch das Nadelöhr Bad Tölz, Bichl hinüber bis zur B2 bei Spatzenhausen. Immer wieder führt die Verkehrspolizei dort Kontrollen durch und wird fündig. „Wir konnten bei einer Schwerlast-Kontrolle feststellen, dass ein Fahrer 12 Stunden am Stück unterwegs war, ohne Pause - und das seit Monaten. In einem anderen Fall fuhr ein Fahrer mit zwei Fahrerkarten, um die Lenk- und Ruhezeiten zu umgehen“, erklärte Polizeihauptkommissar Manuel Seltier von der Verkehrspolizei Weilheim. Dort ist auch die Kontrollgruppe für den Schwerlastverkehr beheimatet. Bei einer aktuellen Kontrolle zogen die Beamten auf dem Parkplatz an der B472 bei Bichl hauptsächlich Lastwägen raus, um sie technisch zu überprüfen und um die Fahrer zu kontrollieren. Auch die Ladungssicherung wurde dabei inspiziert.
„Allein im Jahr 2023 kontrollierten wir 1242 Fahrzeuge, die im Schwerlastverkehr unterwegs waren. Davon gab es 272 Beanstandungen. Bei 111 Kontrollen von Gefahrgutstransporten gab es 13 Beanstandungen und sogar drei Fahrzeugstilllegungen im letzten Jahr“, berichtet Seltier.
Kaum war die Kontrollstelle bei Bichl eröffnet, wurden die ersten LKW’ s heraus gewunken. Zuerst wurden die Personalien und die Fahrerkarte überprüft, wie auch der Fahrtenschreiber ausgelesen. Auf dem Dienstlaptop konnten dann alle Fahrdaten zusammengeführt werden. Oftmals fehlte die richtige Ladungssicherung, oder die Geschwindigkeit war überschritten. Geldstrafen und Punkte folgten. Ein Fahrer aus dem Ausland hatte sich bei der Ladungssicherung ein paar Sicherungsgurte gespart. Zudem war der 7,5 Tonnen LKW nicht in technisch einwandfreiem Zustand. Ein Scheinwerferglas war zerbrochen und lose Stromkabel hingen aus der Steuerung der Ladebordwand. Erst nachdem die Sicherung ordnungsgerecht angelegt wurde, konnte der Fahrer seine Fahrt fortsetzen. Der Bußgeldbescheid folgt per Post.
Polizeihauptkommissar Manuel Seltier: „Wir benötigen für die Kontrolle zirka 20 bis 30 Minuten pro LKW, da wir auch die Technik des Fahrzeugs kontrollieren. Marode Bremsen, abgefahrene Reifen oder andere Fahrzeugmängel konnten in der Vergangenheit festgestellt werden. Die Fahrer haben aber Großteils Verständnis für die Überprüfung. Auch auf die Lenk- und Ruhezeiten legen wir ein besonderes Augenmerk“. „Wir machen keinen Unterschied, ob es ein Transporteur aus der Region ist oder eine Spedition aus dem Ausland. Die Entscheidung, welchen Lastwagen wir kontrollieren, fällt längst, bevor wir überhaupt das Kennzeichen sehen können“, so der Polizeihauptkommissar.
Bei den Überprüfungen stellt sich oftmals heraus, dass ein aktueller Versicherungsschutz, Nachweise über das geladene Gut oder die Beförderungserlaubnis fehlt. Bei den technischen Mängeln sind es meist stark abgenutzte Reifen, die fehlende oder unvollständige Sicherung der Ladung, eine defekte Lenkung, schadhafte Bremsen oder eine eingeschränkte Sicht.
Text / Fotos / Videos Copyright: Dominik Bartl/MedienPics.de
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